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Die Geschichte des Hemingway Hauses La Vigia in Havanna

Die wunderschöne Finca "La Vigia" (Hemingway Haus) befindet sich im Stadtteil San Francisco de Paula in Havanna, ca. 24 km außerhalb der historischen Altstadt von Havanna.


Das Haus selbst wurde 1886 vom katalanischen Architekten Miguel Pascual y Baguer erbaut und ist heute ein Museum. Das Areal wurde später von seinem berühmten Besitzer Ernest Hemingway neu gestaltet.
Von der Terrasse aus hat das Haus einen atemberaubenden Blick über Havanna.


Ernest Hemingway selbst wohnte von Mitte 1939 bis 1960 in dem Haus. Zuerst mietete er die Finca La Vigia, 1940 kaufte er das Haus unmittelbar nach der Hochzeit mit seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Für das gesamte Grundstück (61.000 Quadratmeter) zahlte er damals 12.500 Dollar.

Auf der Finca la Vigia schrieb Ernest Hemingway den Roman "Für wen die Stunde schlägt", ein spanisches Bürgerkriegsdrama, über den er Anfang der 1930er Jahre als Journalist berichtete. Aus den Lizenzeinnahmen dieses Buches erwarb er die Immobilie.


Nach der Scheidung von Martha Gellhorn im Jahr 1945 verbrachte Hemingway regelmäßig die Wintermonate auf der Finca La Vigia - später zusammen mit seiner letzten Frau, Mary Welsh Hemingway.


1951 schrieb Hemingway hier sein berühmtestes Buch "Der alte Mann und das Meer".

 

Als Vorlage diente sein langjähriger Freund Gregorio Fuentes (1897–2002), der ihn 1926 aus Seenot gerettet hatte. Später entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Männern. Bis zum heutigen Tag werden die Geschichten des Fischers aus Cojimar und des weltberühmten Schriftstellers erzählt, die gemeinsam mit dem Schiff "Pilar" zum Fischen fuhren.

 

Nach dem Tod Hemingways erhielt Fuentes die Aufsicht über die Yacht Pilar, die sich damals noch im Hafen von Cojimar befand. Heute befindet sich die berühmte Motoryacht auf dem Anwesen von La Vigia und kann dort besichtigt werden. Gregorio Fuentes war über viele Jahre ein lebender Geschichtenerzähler über seine Zeit bei Ernest Hemingway, bis er 2002 im hohen Alter von 104 Jahren starb.


In den frühen 1940er Jahren, während des Zweiten Weltkriegs, wurde Hemingway oft von seinen drei Söhnen auf La Vigia besucht. Zu dieser Zeit lebten sie in dem Gästehaus, das heute als Büro des Museumsdirektors dient.


Ebenfalls in den 1940er Jahren baute Hemingway auf dem Gelände einen Pool und einen Tennisplatz.


Ernest Hemingways große Leidenschaft galt seinen Hunden und Katzen. Neben seinen 4 Hunden, deren Gräber noch heute auf La Vigia zu sehen sind, hat Ernest Hemingway Angorakatzen gezüchtet. Hemingway hatte zeitweise bis zu 11 Katzen.


Im Jahr 1946 zog auch Mary Hemingway auf das Anwesen. Sie ließ den Turm neben dem Hemingway Haus errichten. Als Rückzugsort zum Schreiben gedacht, bevorzugte der Schriftsteller aber lieber das Schlafzimmer der Finca.


Nach der kubanischen Revolution unterhielt Hemingway zunächst ein freundschaftliches Verhältnis zur kubanischen Regierung und zu Fidel Casto. Im Sommer 1960 überreichte Hemingway sogar eine Trophäe an Fidel Castro, die er bei einem Sportfischwettbewerb gewonnen hatte.


Ernest Hemingway litt zeitlebens unter schweren Depressionen, die ihn immer wieder einholten. Als Ernest Hemingway am 25. Juli 1960 seine Finca la Vigia verließ, um sich in den USA behandeln zu lassen, ahnte er nicht, dass es ein Abschied für immer sein würde.
Im Herbst 1960 enteignete die kubanische Regierung das Hemingway Haus. Ein Aufenthaltsrecht wurde Hemingway jedoch weiterhin eingeräumt.


Nach dem Putschversuch in der Schweinebucht im April 1961 und der zunehmenden Feindseligkeit zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba konnte Hemingway nicht mehr nach Kuba zurückkehren.


Ernest Hemingway nahm am 2. Juli 1961 das Leben.

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Das Hemingway Haus nach 1960

Nach der Enteignung durch die kubanische Regierung verschlechterte sich der Zustand von Immonbilie zunehmend. Manchmal versuchte sogar die US-Regierung, die Finca zu erhalten, und es kam zu erheblichen Auseinandersetzungen mit der kubanischen Regierung.

Die USA setzen die Finca vorübergehend auf die Liste der am stärksten gefährdeten historischen Gebäude der Welt (World Monuments Found).


Die Streitigkeiten endeten, als die kubanische Regierung das Eigentum wieder herstellte.

 

Seit 2007 ist die Finca LaVigia wieder für Touristen geöffnet und seitdem ein Hot Spot für Havanna-Besucher.

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